Vietnamesischer Poker

Poker zur zweit ist reizlos. Deshalb haben die Vietnamesen diese Variante erfunden, die mit einem 32er Blatt gespielt wird. Jeder Spieler zieht eine Karte vom Talon und heftet sie sich an die Stirn. Dabei darf er seine eigene Karte nicht begucken. Die Karten werden aber so gehalten (oder befestigt), dass der Gegner sie sehen kann.

Man muss nun also abschätzen, welche Karte höher ist. Die eigene, die man nicht kennt, oder die des Gegners. Vorhand erhöht oder wartet ab. Das Spiel ist zu Ende, sobald jemand gleichzieht oder aussteigt. Wer die höhere Karte hat, gewinnt. Die Reihenfolge ist sieben, Acht, Neun, Zehn, Bube, Dame, König, As. Die höchste Farbe ist Herz. Es folgen Kreuz, Pik und Karo. Kleiner Tip am Ende: Mit der Zeit halten die Karten durch den Hautschweiß besser. Wer nicht so lange warten will, kann es natürlich auch mit Klebeband versuchen.

Stud Poker

An dieser Variante können bis zu zehn Teilnehmer ihr Glück versuchen. Benutzt wird ein 52er Blatt. Der Geber verteilt je Spieler eine Karte verdeckt und eine offen. Wer die höchste offene Karte hat, beginnt zu bieten. Es wird nur eine Runde geboten. Wer passt, ist weg, aber man muss nicht unbedingt mit dem Höchstgebot gleichziehen. Wer nicht passt, bekommt eine weitere offene Karte. Wer nach den Regeln von Poker die höchsten (offenen) Karten hat, darf als erstes setzen. Man muss nun mindestens soviel zuzahlen, dass man die Höhe des höchsten Gebots aus der Vorrunde erreicht.

Dies geht so fort, bis jeder Spieler vier offene Karten hat. Sind am Ende noch mindestens zwei Spieler übrig, wird nach den normalen Poker-Regeln weitergeboten. Steigen alle anderen aus, darf der letzte in den Pot greifen ohne seine Karten zeigen zu müssen.

Der Reiz liegt nun darin, einen Teil des Blatts der Mitspieler zu kennen, ohne zu wissen, wieviel es wirklich wert ist. Hat jemand ein Doppelpaar oder gar ein Full House? Dies macht das Taktieren noch schwieriger und riskanter. Auch kann man noch besser bluffen. Vier Karten in einer Farbe. Aber komplettiert die letzte auch wirklich den Flush? Wer kann es wissen? Diese Variante ist wirklich nichts für schwache Nerven!

nach oben

Poker

Poker unterscheidet sich von den meisten Spielen dadurch, dass es nicht durch scharfsinniges Kombinieren und geistige Leistung zu gewinnen ist, sondern durch eiskalte Kalkulation und Durchhaltevermögen. Auch muss man Poker um Geld spielen. Spiele um wertlose Chips oder Stäbchen verlieren schnell ihren Reiz, da der Verlustgedanke fehlt. Es kann einem Spieler ja egal sein, wieviel er davon ausgibt. Gerade deshalb sollte man sich intensiv mit den Regeln befassen und diese vor dem Spiel auch genau absprechen. Als Einheit empfiehlt sich für den Durchschnittsbürger das Zehnerl. Cent haben einen zu hohen Wertlos-Charakter und Spiele um Zwickerl werden schnell teuer und erschweren dem Einsteiger so den Zugang zu diesem Spiel. Weiterhin sollte man die höchstmögliche Zuzahlung pro Runde verbindlich festlegen.

Beim Poker können zwei bis acht Personen teilnehmen. Richtig Spaß macht es jedoch erst ab vier. Gespielt wird mit einem 52er Blatt und je nach Variante mit einem oder mehreren Jokern. Nachdem der Grundeinsatz gezahlt wurde, erhält jeder Spieler fünf Karten. Beim Poker ist es üblich, alle Karten einzeln zu verteilen und diese solange verdeckt auf dem Tisch liegen zu lassen, bis alle Spieler ihre Karten haben.

Der Geber legt die restlichen Karten zu einem Stapel zusammen und wartet auf die Tauschgesuche der Mitspieler. Vorhand ist als erstes dran. Er kann ein bis vier Karten tauschen. Bei vier erhält er die letzte allerdings erst, nachdem alle anderen Spieler getauscht haben. Bei einer kann er wählen, ob er sie „auf Sehen“ tauschen will oder normal. Bei Sehen, hebt der Geber eine Karte vom Stapel und zeigt sie der ganzen Runde. Der Spieler kann entscheiden, ob er sie haben will. Sagt er nein, bekommt er die nächste verdeckt. So geht es weiter, bis jeder einmal getauscht hat. Dann wird geboten. Reihum erhöhen die Spieler ihre Zuzahlung in den Pot. Spieler A legt eine Einheit zu. Spieler B muss nun ebenfalls eine Einheit zulegen, oder aufgeben. Dann hat er nur seinen Grundeinsatz verloren. Er kann aber auch weiter erhöhen, indem er zwei Einheiten zuzahlt. Erhöht kein Spieler mehr weiter, wird „gesehen“. Jeder legt also seine Karten offen, und der mit der höchsten Kombination gewinnt. Steigert einer solange, bis alle anderen aussteigen, darf der den Pot einsacken, ohne sein Blatt zeigen zu müssen. Ein Bluff fliegt also nicht auf.

Man muss also bestimmte Kombinationen erlangen, um ein gutes Blatt zu bekommen. Hier alle Kombination in der Reihenfolge von unten nach oben:

ZwillingZwei Karten gleichen Werts
Zwei PaareZwei Zwillinge
DrillingDrei gleiche Werte
StraßeAlle fünf Karten in einer Reihenfolge, aber nicht in der selben Farbe
FlushAlle fünf Karten in einer Farbe, aber nicht in einer Reihenfolge
Full HouseDrilling und Zwilling
PokerVier Karten gleichen Werts
Straight FlushStraße in einer Farbe
Royal FlushStraße in einer Farbe bis zum As

Was passiert nun aber bei gleichen Ergebnissen? Keine Sorge, es gibt immer eindeutige Ergebnisse. Bei Paar, Drilling und Poker gewinnt der mit dem höheren Paar/Drilling/Poker. Beim Doppelpaar der mit dem höheren Paar, unabhängig vom Wert des zweiten Paars. Bei einer Straße der mit der höheren Endkarte. Ebenso beim Straight Flush. Bube, Dame, König, As, Zwei ist also niedriger als Zehn, Bube, Dame, König, As! Beim Full House entscheidet der Drilling. Beim Flush entscheidet der höhere Farbwert und die höchste Karte. Die Farben sind in der Reihenfolge Herz, Pik, Kreuz, Karo von oben nach unten sortiert.

Während des Spiels sollte man darauf achten, wie viele Karten die anderen tauschen und daraus seine Schlüsse ziehen. Auch darf man sich von einem großen Wurf in den Pot nicht vertreiben lassen, und sollte auch mal etwas riskieren. Bluffen kann man am besten in der „Poker-Position“, also wenn man der letzte in der Reihe ist. So kann man immer noch erhöhen und wird nicht von einem „Sehen“ überrascht.

Variationen

  • Man kann nach dem regulären Tausch noch Karten kaufen. Also für einen Tausch pro Karte einen Betrag in den Pot zahlen.
  • Es kann festgelegt werden, dass nach jeder Runde Bieten neu getauscht werden darf.
  • Tauschen auf Sehen kann verboten werden.
  • Man kann auf Tauschen generell verzichten und eventuell nur Karten kaufen.

Weitere Informationen findet ihr unter http://www.onlinepokernerd.com/regeln/

nach oben