Dieses Spiel für zwei bis vier Spieler wird z.B. in Spanien, Argentinien, Uruguay etc. gespielt und ähnelt unserem Rommé.
Für Chinchón benötigt man ein spanisches Blatt mit 40 oder 48 Karten. Ein spanisches Blatt besteht aus den Karten Ass (1), 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, Soldat (10), Reiter (11) und König (12) in jeweils vier Farben, wobei häufig die 8er und 9er entfernt werden. Die vier Farben sind Espadas (Schwerter), Copas (Kelche), Oros (Münzen) und Bastos (Stäbe).
Jeder Spieler erhält 7 Karten, der Rest der Karten wird verdeckt in einem Talon auf den Tisch in die Mitte gelegt. Dessen oberste Karte wird aufgedeckt neben den Stapel gelegt und bildet später den Abwurfstoß.
Es geht gegen den Uhrzeigersinn reihum. Der Spieler, der an der Reihe ist, kann nun wählen, ob er die aufgedeckte Karte haben möchte oder ob er lieber eine neue Karte vom Talon zieht. Nun muss er versuchen, die Karten auf seiner Hand mit der neuen Karte zu kombinieren. Hier kann man Sätze oder Sequenzen bilden. Ein Satz sind Karten von gleichen Wert, aber unterschiedlicher Farbe; eine Sequenz ist eine Folge aufeinanderfolgender Karten gleicher Farbe. Dabei muss jeder Satz und jede Sequenz aus mindestens drei Karten bestehen. Am Ende des Spielzugs muss der Spieler eine Karte auf den Ablagestoß abwerfen, damit er am Ende wieder genau sieben Karten auf der Hand hat.
Sobald ein Spieler meint, genug Sätze oder Sequenzen auf der Hand zu haben, kann er die Runde beenden. Hierzu legen dann alle Spieler ihre Karten offen auf den Tisch. Die Werte aller Karten eines Spielers, die nicht in Sätzen oder Sequenzen verbaut sind, werden zu Strafpunkten zusammengezählt. Ein Spieler wird die Runde also erst beenden, wenn er meint, weniger Strafpunkte zu kassieren als die anderen Spieler.
Hat ein Spieler beim Beenden der Runde keine übrigen Karten auf der Hand, bekommt er einen Bonus von -10 Punkten.
Ein Spieler gewinnt automatisch, wenn er eine Sequenz von sieben aufeinanderfolgenden Karten bilden konnte (dies nennt man Chinchón).
Erreicht ein Spieler 100 Strafpunkte oder mehr, endet das Spiel und der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.
Bei der Variante La Conga, die in Uruguay üblich ist, gilt noch folgendes:
Das Spiel endet erst, wenn nur noch ein Spieler übrig ist, der weniger als 100 Punkte hat. Außerdem können nur Spieler zum Beenden offenlegen, die 5 oder weniger Punkte auf der Hand halten, sobald ihr Punktestand 96 oder mehr ist, da das Offenlegen voraussetzt, dass man mit 100 oder weniger Punkten im Spiel bleibt.